In einer musealen Atmosphäre zeigt Birgit Kannengießer "5 minutes pictures". Getaktet von den Beats eines Metronoms entstanden zahlreiche Monotypien auf Steinpapier, ein Papier, das zu 80% aus Kalkstein besteht und sich unter Einfluss von Sonnenlicht zersetzt. Zeitlicher Verfall trifft auf den Wunsch des Bewahrens.
Monotypie auf Steinpapier, 70 x 50 cm, 2016
„Ein Museum ist eine gemeinnützige, auf Dauer angelegte, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zum Zwecke des Studiums, der Bildung und
des Erlebens materielle und immaterielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt.“
(Ethische Richtlinien für Museen von International Council of Museums ICOM, 2010)
Takt (lat. Tactus - Berührung, Stoß) steht für
- in der Musik für den Takt - in der Literatur und Verslehre für den Takt eines Verses - im öffentlichen Personenverkehr für eine Art des Fahrplanes - für einen Schritt eines rhythmisch
gegliederte Ablaufes von Bewegungsphasen - in der Produktionstechnik für die Anzahl produzierter Stücke pro Zeiteinheit, die Taktzeit - in der Informatik für eine Befehlsausführung zu einem
bestimmten Zeitpunkt - in der Telekommunikation für die Aufteilung der Verbindungsdauer in bestimmte Zeitintervalle, die Taktung - für die gleichmäßige Bewegung des Pferdes - im
zwischenmenschlichen Bereich für die erlernte Fähigkeit, anderen jede Beschämung zu ersparen, das Taktgefühl - für die Menge von Impulsen pro Intervall, bezogen auf ein Ereignis
Ein Metronom ist ein mechanisches, elektronisches oder elektromechanisches Gerät, das ein gleichmäßiges Tempo durch gleichmäßiges Anschlagen von Notenwerten vorgibt.
Die Zahl, die auf dem Metronom eingestellt wird, gibt die Schläge pro Minute an, also in der Maßeinheit „Beats per minute“ (bpm). In der klassischen Musik wird dies mit M. M. (= Mälzels Metronom) abgekürzt. Geht man von einer Zählweise in Vierteln aus und stellt das Metronom auf 60, so dauert eine Viertelnote also genau eine Sekunde.
Zur Einhaltung eines gleichmäßigen Tempos wurde erstmals von Thomas Mace im Jahr 1676 ein Fadenpendel vorgeschlagen. Vermutlich aufgrund dieser Anregung veröffentlichte 1696 Étienne Loulié die Beschreibung eines Fadenpendel-Metronoms mit einer am Faden be-festigten Bleikugel.
In der Zeit von 1800 bis 1820 wurden eine Reihe unterschiedlicher Zeitmesser erfunden. Größere Bedeutung erlangte das Metronom jedoch erst nach 1815 in der vom Instrumentenbauer und Konstrukteur
von mechanischen Automaten Johann Nepomuk Mälzel in Paris gebauten Form. Die Aufforderung eine derartige Maschine zu bauen, stammte von mehreren bekannten Musikern. Auch Ludwig van Beethoven
wünschte sich, wie er später schreibt, eine präzisere Tempodefinition als die bisherigen Adagio, Allegro, Presto etc. angaben.
(vergleiche Wikipedia)
Steinpapier ist eine Papiersorte, die aus ca. 80 % Kalziumkarbonat (Kalkstein) und 20 % Bio-Polyethylen-Harz als Bindemittel hergestellt wird. Als Ausgangsstoff für die Papierherstellung werden
normalerweise nicht verwertbare Kalksteinpartien aus bestehenden Kalkstein¬brüchen verwendet, die zu einem feinen Pulver auf¬gemahlen werden. Aufgrund der Zusammensetzung ist die Dichte etwa 60 %
höher als die von gewöhnlichem Papier.
Die Verwendung von mineralischen Werkstoffen zur Her¬stellung von Druckerzeugnissen geht auf Alois Senefelder zurück, der 1819 ein Patent für ein „Steinpapier“ erhielt, das er oberflächlich mit
Gips- und Kalkmehl, Ton, Ölen und Metalloxiden vergütete. Dieses Papier erwies sich als wenig alltagstauglich.
Die Produktion von modernem Steinpapier, das völlig auf den Einsatz von zellulosehaltigem Papier verzichtet, begann in den späten 1990ern und wurde in über 40 Ländern patentiert. Entwickelt wurde
es von der Lung Meng Tech Co., in Taiwan. In Deutschland wird Steinpapier seit 2010 vermarktet.
Steinpapier hat eine Reihe von Vorteilen gegenüber Zellulosepapier aus Holz. Es ist öl- und wasserresistent, lebensmittelecht, antistatisch, schwer entflammbar, nicht körnig und reißfest. Es
verbrennt mit sauberer Flamme ohne zu rußen zu Kalziumkarbonat.
Obwohl es nicht direkt biologisch abbaubar ist, zersetzt es sich unter UV-Einfluss zum Beispiel durch Sonnenlicht im Laufe der Zeit.
Die Ökobilanz wird von verschiedenen Quellen unter-schiedlich bewertet; größenordnungsmäßig wird bei der Herstellung von Steinpapier nur die Hälfte an Kohlen-dioxid freigesetzt und Energie
benötigt. Die Produktion von Steinpapier wird als wichtige nachhaltige Innovation in der regionalen Kreislaufwirtschaft angesehen.
(vergleiche Wikipedia)
Installation 2016, Größe variabel